4 Fragen, die Ihnen der HR-Manager im Vorstellungsgespräch garantiert stellt!

Jede Bewerbung ist ein aufregender Prozess. Wenn Sie eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten, sind Sie gewiss nervös und würden sich gerne so gut wie möglich vorbereiten. Aber wie?

Jedes Vorstellungsgespräch verläuft individuell. Sich 100-prozentig darauf vorzubereiten, ist dementsprechend beinahe unmöglich. Dennoch hinterlassen Sie keinen guten Eindruck, wenn Sie völlig unvorbereitet zum Termin erscheinen. Zudem kann eine gute Vorbereitung ein wenig Ihre Nerven beruhigen. Sie sollten sich deshalb vorab nicht nur über das Unternehmen und die potenzielle zukünftige Anstellung informieren, sondern auch Ihren Lebenslauf auswendig kennen sowie die Antworten auf typische Fragen parat haben. Denn es gibt durchaus gewisse Fragen, welche Ihnen jeder HR-Manager mit großer Wahrscheinlichkeit im Bewerbungsgespräch stellen wird. Gut, wenn Sie diese beantworten können. Besser, wenn Sie diese ohne ein Zögern richtig und überzeugend beantworten können. Wir haben Ihnen deshalb vier klassische Fragen im Vorstellungsgespräch sowie die passenden Antworten zusammengetragen:

1. Haben Sie eine Erklärung für diese Lücke im Lebenslauf?

Lücken im Lebenslauf erhaschen stets die Aufmerksamkeit eines erfahrenen Personalers. Während über Lücken von ein bis drei Monaten vielleicht noch auf Kulanz hinweggesehen wird, sind längere auf jeden Fall erklärungsbedürftig. Der HR-Manager wird Sie deshalb auf eventuelle Lücken in Ihrem Lebenslauf garantiert ansprechen. Ihre Antwort sollte natürlich ehrlich, dennoch aber kein K.O.-Kriterium sein. Wenn Sie beispielsweise lange Zeit arbeitssuchend waren, nebenbei aber ein Praktikum oder einen Nebenjob absolviert haben, so nennen Sie lieber diese anstelle der Arbeitslosigkeit. Wenn Sie krank und dadurch arbeitsunfähig waren, sagen Sie beispielsweise, Sie hätten sich für eine berufliche Neuorientierung entschieden, da Sie gemerkt hätten, dass der alte Job zunehmend auf Ihre Gesundheit schlägt. Hierzu ein Beispiel:

Antwort: In dieser Phase hatte ich meinen Job aufgegeben, da ich gemerkt habe, dass ich sonst aufgrund des schlechten Arbeitsklimas früher oder später erkrankt wäre. Ich habe deshalb die Reißleine gezogen und mich für eine berufliche Umorientierung entschieden. Da meine Finanzen es zugelassen haben, gönnte ich mir eine kurze Auszeit, um mir über meine weiteren Ziele und Pläne für die berufliche Zukunft klarzuwerden.

2. Welche sind Ihre Stärken?

Ein echter Klassiker unter den Fragen in Bewerbungsgesprächen ist die nach Ihren Stärken. Ihr potenzieller zukünftiger Arbeitgeber interessiert sich garantiert dafür, in welchen Bereichen er auf Ihre Fähigkeiten setzen könnte. Um ihn zu überzeugen, müssen Ihre Stärken für den HR-Manager natürlich „brauchbar“ sein. Es bringt ihm reichlich wenig, wenn Sie fünf Currywürste in einer Minute vertilgen können – um ein etwas überzogenes Beispiel zu nennen. Studieren Sie deshalb vorab die Stellenausschreibung, auf welche Sie sich beworben haben, noch einmal im Detail. Informieren Sie sich zudem über das Unternehmen sowie dessen Leitwerte. So finden Sie heraus, mit welchen Stärken Sie punkten können. Natürlich sollten diese auch der Wahrheit entsprechen. Sie müssen einem „Praxistest“ – wenn Sie den Job ergattern – standhalten können. Nennen Sie also eine für die Stelle relevante sowie ehrliche Stärke und begründen Sie diese glaubhaft:

Antwort: Ich wurde in meiner vorherigen Anstellung immer wieder für meine sozialen Kompetenzen gelobt, wie Sie dem Arbeitszeugnis vom TT.MM.JJJJ entnehmen können. Da mir die Arbeit mit Menschen sehr viel Spaß macht, habe ich die Weiterbildung als Mediatorin belegt. Durch diese Erfahrung mit der Konfliktlösung fühle ich mich jetzt bereit, Führungsverantwortung zu übernehmen, weshalb ich mich auf Ihre Ausschreibung beworben habe.

3. Welche sind Ihre Schwächen?

Auf die Frage nach den Stärken folgt in der Regel jene nach Ihren Schwächen. Auch hier sollten Sie die Informationen aus der Stellenanzeige nutzen, um Schwächen zu nennen, die ebenfalls zwar der Wahrheit entsprechen, dennoch aber nicht das Aus für Sie bedeuten. Wichtig ist zudem, dass Sie nur eine bis höchstens zwei Schwächen nennen, dafür aber mehr Stärken:

Antwort: Ich arbeite sehr akribisch und dadurch manchmal langsam. In meinem kreativen Beruf ist das aber glücklicherweise kein Problem, da wir nicht nach „Akkord“ arbeiten.

4. Wie sind Ihre Gehaltsvorstellungen?

Gegen Ende des Vorstellungsgespräches folgt häufig die Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen. Manchmal haben Sie eine entsprechende Zahl bereits im Anschreiben genannt, ein anderes Mal steht die Gehaltsfrage vielleicht noch im Raum. So oder so empfinden viele Bewerber diese Frage als „tricky“, da sie weder zu hoch noch zu niedrig antworten möchten – um den HR-Manager einerseits nicht zu verschrecken, aber andererseits auch nicht sich selbst ins eigene Fleisch zu schneiden, wenn sie die Stelle dann zu den „schlechten“ Konditionen erhalten würden. Antworten Sie beispielsweise:

Antwort: In meiner vorherigen Anstellung hatte ich ein Gehalt von 36.000 Euro brutto pro Jahr. Da ich im vergangenen Jahr aber die zwei Weiterbildungen X und Y belegt habe und die ausgeschriebene Stelle Führungsverantwortung beinhaltet, empfinde ich ein Einstiegsgehalt von 45.000 Euro brutto pro Jahr als fair. 

Welche weiteren Fragen werden Ihrer Erfahrung nach häufig in Vorstellungsgesprächen gestellt? Und wie klingt aus HR-Sicht die „perfekte“ Antwort darauf?


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