Wie Purpose-Driven Recruiting die besten Talente anzieht
Veröffentlicht von Kevin Hullen
Immer weniger Arbeitnehmer geben sich damit zufrieden der nächsten Gehaltserhöhung oder einer höheren Stufe auf der Karriereleiter hinterherzujagen. Sie wollen während ihrer Arbeitszeit etwas bewegen, Ziele erreichen und sinnstiftend handeln. Dafür sind sie sogar immer häufiger bereit, auf Gehalt zu verzichten. Höchste Zeit also für Purpose-Driven Recruiting!
Was bedeutet Purpose-Driven?
Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen klären wir die Frage, was einen Job zu einem sinnstiftenden- oder Purpose-Driven Job macht. Als sinnstiftend werden im engsten Sinn Tätigkeiten empfunden, die zum Wohlergehen der Gesellschaft beitragen oder die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Sinnstiftend kann aber auch die persönliche Entfaltung in einer Tätigkeit meinen, die den eigenen Werten entspricht und zum Erreichen der persönlichen Lebensziele beiträgt.
Warum ist Purpose-Driven Recruiting spätestens jetzt wichtig?
Die Bedeutung von sinnstiftender Arbeit steigt seit Jahren stetig. Immer mehr Arbeitnehmer machen die Auswahl eines Jobs davon abhängig, ob dieser in ihren Augen sinnstiftend ist oder nicht. Laut einer Xing-Studie mit mehr als 2.500 Teilnehmern würde jeder Zweite dafür sogar ein geringeres Einkommen in Kauf nehmen. Auch wenn man auf andere Bereiche des täglichen Lebens blickt, entpuppt sich das Thema Nachhaltigkeit zum Top-Trend unserer Zeit. So versuchen immer mehr Menschen ihren Plastikverbrauch zu reduzieren sowie in ihrer alltäglichen Ernährung auf Fleisch zu verzichten. Das zeigt zum Beispiel ein Trendbericht des Umweltbundesamtes, laut dem seit 2008 durch Fleischalternativen ein stetiges Umsatzplus von jährlich rund 30 % verzeichnet wird – Tendenz steigend. Ein weiteres renommiertes Beispiel findet sich in der Fridays for Future Bewegung, bei der sich seit Mitte 2018 vor allem jüngere Generationen für den Klimaschutz einsetzen.
Diese Entwicklung im Recruiting zu berücksichtigen, ist gerade jetzt wichtig. Denn nach der Generation Y tritt nun auch die Generation Z in den Arbeitsmarkt ein. Und sowohl für die Millenials als auch für die Zoomer hat eine sinnvolle oder sinnstiftende Arbeit Top-Priorität. Bedeutet: Nur wer sein Recruiting sinnstiftend ausrichtet, kann seinen Erfolg nachhaltig boosten, top ausgebildete Talente von sich überzeugen und langfristig binden.
Purpose-Driven Recruiting hebt Recruiting und den Geschäftserfolg auf das nächste Level
Aber wie dabei vorgehen? Die Antwort: Den Kandidaten sollten bereits beim ersten Touchpoint im Recruiting Prozess vermittelt werden, dass die ausgeschriebene Stelle einen klaren Mehrwert bieten. Das kann im Wettbewerb um Top-Talente den entscheidenden Unterschied machen.
Dazu sollte in der Stellenanzeige das „WARUM“ ins Zentrum gerückt und die folgenden Fragen beantwortet werden:
- Warum sollte der Kandidat diesen Job aufnehmen?
- Wann ist die Rolle im Unternehmen erfolgreich und warum ist sie wichtig?
- Welchen Nutzen hat der Job für die Gesellschaft oder Umwelt?
- Und welche Selbstverwirklichungschancen bietet er?
Eine Unternehmenskultur, in der die Teamzugehörigkeit an erste Stelle gesetzt wird und in der sich kein Mitarbeiter mehr als austauschbare Nummer fühlt, gewinnt vor allem bei hochqualifizierten Mitarbeitern an Bedeutung. Entsprechend wünschen sie sich, von Vorgesetzten als Partner auf Augenhöhe respektiert zu werden. Auch Maßnahmen zur Persönlichkeitsentwicklung im Job empfinden viele in diesem Zusammenhang als sinnstiftend.
Laut einer Studie der Harvard Business School „The Business Case for Purpose“, gelten sinnstiftende Aufgaben in der Arbeitswelt längst nicht mehr nur als ein „Nice to Have“. Nein, Purpose hat einen deutlichen Einfluss auf das Geschäftsergebnis: Je sinnstiftender Arbeitnehmer ihre Aufgabe empfinden, umso mehr identifizieren sie sich mit dem Unternehmen und dessen Ziele. Die Ergebnisse sind mehr Spaß bei der Arbeit, eine höhere Loyalität und bessere Leistungen. Für Arbeitgeber bedeutet das: Mehr Umsatz und mehr Erfolg.
Paradigmenwechsel im Recruiting
Es geht bei der Auswahl neuer Mitarbeiter also nicht mehr nur darum, abzuklopfen, ob Kandidaten alle gewünschten Fähigkeiten mitbringen. Es geht zunehmend um die Beantwortung der Frage: Was hat der Job den Kandidaten zu bieten? Dazu können Purpose-Driven Unternehmensziele, bereits in der Recruiting-Kampagne klar kommuniziert werden. Kandidaten möchten erfahren, inwiefern sie an der Unternehmensentwicklung teilhaben können und ob es möglich ist, die weitere Entwicklung der Organisation mitzugestalten.
Aber Achtung! Fehlt genau dieses Gefühl auf lange Sicht, wechseln Talente den Arbeitgeber heute schneller als früher. Diese Gefahr sollte nicht unterschätzen werden. Gerade gut qualifizierte Kandidaten sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Sie haben also die Wahl, bei welchem Unternehmen und vor allem an welchen Zielen sie mitwirken möchten.
Sehr wichtig ist es den zukünftigen Mitarbeitern offen und ehrlich gegenüberzutreten und ihnen im gesamten Recruiting-Prozess keine falschen Hoffnungen über den zukünftigen Arbeitsplatz zu machen. Vielmehr geht es darum den Kandidaten mit authentischen Informationen die Chance zu geben, die folgenden Fragen für sich zu beantworten:
- Passe ich zu dem Job und dem Unternehmen?
- Passen der Job und das Unternehmen zu mir?
Dann haben sie das Gefühl, verstanden zu werden und dass sich der Arbeitgeber wirklich für sie interessiert. So findet zusammen, was auch wirklich zusammenpasst und beide Parteien landen das „Perfect Match“!
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Tempo im Recruiting. Wie die Time-To-Hire sinnvoll reduziert wird, lesen Sie in unserem Artikel zu dem Thema: Mehr Tempo im Recruiting: Darum sollten Sie Ihre Time-to-Hire reduzieren
So wird es was mit dem Purpose-Driven Recruiting
Wir haben gelernt, dass die jüngere Generation an Mitarbeitern völlig andere Erwartungen als die vorherigen Generationen hat. Im Zentrum stehen die Sinnhaftigkeit eines Jobs und die damit verbundene Selbstverwirklichung. Das heißt, neue Mitarbeiter sollten schon im Recruiting genau hier abgeholt werden. Vorab sollte sich zu jeder ausgeschriebenen Stelle überlegt werden, welcher Purpose-Driven Mehrwert geboten wird und dieser in der Stellenausschreibung punktgenau kommuniziert werden. Hat der Kandidat angebissen und ist interessiert, sollte im fortlaufenden Recruiting-Prozess immer wieder Bezug genommen werden, inwiefern die Tätigkeit im Verhältnis zur Vision des Unternehmens sinnstiftend ist und dies dann auch im Alltag gelebt werden.
Soweit, alles klar? Na, dann kann’s ja losgehen!
Dazu, wie die perfekte Stellenausschreibung für einen bestimmten Job aussehen sollte und wie sich der eigene Recruiting-Prozess optimal sinnstiftend abbilden lässt, beraten die Experten von Instaffo: Kontaktieren Sie uns gerne