Chaos im Kopf: So schaffen Sie gedankliche Ordnung

Wenn das Chaos im Kopf zu stark wird, gilt es, gilt es, Ordnung zu schaffen. Das ist meist leichter gesagt als getan und erfordert durchaus ein System.


Das Geschäftsessen mit dem Kunden, die Deadline für die Präsentation des neuen Projektes, nach Feierabend noch schnell für das Dinner mit Freunden einkaufen und bloß nicht vergessen, die Kinder aus der Schule abzuholen. Im Kopf eines durchschnittlichen Arbeitnehmers ist ganz schön was los. Damit nicht früher oder später das pure Chaos ausbricht, ist es wichtig, regelmäßig für Ordnung zu sorgen.

Das Gedanken-Wirrwarr zu Papier bringen

Die wohl einfachste (und in vielen Fällen auch effektivste) Methode für mehr Ordnung im Kopf ist das Aufschreiben aller Gedanken. Hierbei dürfen Sie ruhig frei und ohne System vorgehen. Nehmen Sie sich ein leeres Blatt und schreiben Sie alles auf, was Ihnen gerade durch den Kopf schwirrt – vom bevorstehenden Besuch der Schwiegermutter über die Gehaltsverhandlung mit dem Chef bis hin zu den Unterlagen, die Sie noch für die Steuererklärung zusammensuchen müssen. Sie werden sofort spüren, was für eine befreiende Wirkung das hat.

Wenn Sie alle Gedanken(-fragmente) zu Papier gebracht haben, können Sie im nächsten Schritt damit beginnen, die einzelnen Punkte in Kategorien zu sortieren.

Tipp: Versuchen Sie, möglichst auf Klebezettel und Post-Its zu verzichten. Unordnung auf dem Schreibtisch führt auch zu erneuter Unordnung im Kopf. Besser: Tragen Sie alles in ein Notizbuch ein oder nutzen Sie ein großes Blatt Papier (zum Beispiel im A3-Format), um alles übersichtlich zu notieren.

Prioritäten setzen

Leider kommt es allzu oft vor, dass unsere Gedanken um Themen kreisen, die – zumindest für den Moment – absolut unwichtig sind. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und fokussiert zu arbeiten, ist es daher unverzichtbar, genau zu wissen, welche Aufgaben Priorität haben und welche hinten angestellt werden können. Um Gedanken nach Ihrer Wichtigkeit zu sortieren, hilft es ebenfalls, diese erst einmal ungeordnet aufzuschreiben. Gern können Sie auch die gleiche Liste nutzen und Aufgaben (beispielsweise) in die Kategorien „sehr wichtig“, „wichtig“ und „unwichtig“ einordnen.

Wichtig oder dringend?

Natürlich gibt es auch immer wieder Aufgaben, die zwar nicht wichtig sind, dafür aber dringend erledigt werden müssen. Dieser Konflikt sorgt regelmäßig für gedankliche Knoten im Kopf. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, empfiehlt es sich, die Eisenhower-Methode anzuwenden. Das Prinzip lässt sich am einfachsten anhand der klassischen Eisenhower-Matrix erklären:

dringend weniger dringend
wichtig Gedanken, die hier eingetragen werden, haben oberste Priorität, da sie sowohl dringend als auch wichtig sind. In diesem Teil der Matrix werde Gedanken notiert, die auf langfristige Erfolge abzielen. Das Feld darf nicht vernachlässigt werden.
Weniger wichtig / unwichtig Hierbei handelt es sich in der Regel um Routineaufgaben, die zwar erledigt werden müssen, aber als lästig empfunden werden. Alles, was in diesem Feld eingetragen wird, kann als Zeitfresser oder gedanklicher Störenfried bezeichnet werden. Machen Sie sich davon los.

Hinweis: Sowohl Gedanken als auch Aufgaben können mithilfe der Eisenhower-Methode kategorisiert und priorisiert werden.

Mentale Auszeiten einplanen

Wir leben in einer Welt, in der jede Sekunde unzählige Reize auf uns einprasseln. Grund hierfür sind nicht nur die Menschen um uns herum, sondern auch Smartphones, das Internet und die ständige Erreichbarkeit, die daraus resultiert. Kein Wunder, dass wir regelmäßig das Gefühl haben, ums würde der Kopf platzen.

Wenn die Situation mal wieder besonders akut ist, empfehlen wir einen bewussten Ausbruch aus der Reizüberflutung. Legen Sie das Smartphone beiseite, schalten Sie den Fernseher aus und schließen Sie das Email-Programm. Nun ist es an der Zeit für ein Entspannung – beispielsweise in Form eines Spaziergangs durch den Wald, einer Yoga-Einheit oder eines Schläfchens. Im Schlaf arbeitet unser Gehirn auf Hochtouren und sortiert alle neuen Informationen in den jeweiligen Schubladen ein. Wer wenig schläft, hat wenig Gelegenheiten, Erlebtes zu verarbeiten und Gedanken zu ordnen. Mentale Auszeiten, egal in welcher Form, sorgen meist augenblicklich für einen klaren Kopf und helfen dabei, frisch und erholt weiterzumachen.

Im Notfall: Atmen und trinken

Im Büro ist gerade die Hölle los und Sie haben auf keinen Fall die Möglichkeit, mal eben einen Spaziergang zu machen? Dann helfen Ihnen vielleicht unsere Notfall-Tipps:

  • Bewusst atmen: Konzentrieren Sie sich für eine Minute ausschließlich auf Ihre Atmung. Achten Sie darauf, wie sich der Brustkorb beim Einatmen weitet und beim Ausatmen wieder in sich zusammenfällt. Atmen Sie tief ein und aus, sodass Ihr gesamter Körper mit Sauerstoff versorgt wird. Einfache Übungen wie diese sorgen für einen sofortigen Konzentrationskick und einen geordneten Kopf.
  • Bewusst trinken: Ein ganz ähnlicher Effekt tritt ein, wenn Sie sich eine kurze Pause gönnen, um ein Glas Wasser in vielen kleinen Schlücken zu trinken.

Ein klarer Kopf ist wichtig, da Ihnen sonst wichtige Gedanken verloren gehen können. Oftmals helfen schon kleine Tipps und Tricks, um dem Chaos im Kopf den Kampf anzusagen.


Bildquelle: pathdoc/Shotterstock