Recruiting auf Instagram: Das müssen Sie beachten

Während Facebook nach und nach an Attraktivität verliert, erfreut sich das Bilder-Netzwerk Instagram immer größerer Beliebtheit. Auch für Recruiter entpuppt sich das Medium so langsam aber sicher als spannender Kanal für das Personal-Recruiting.

Personalbeschaffung über Instagram? Zugegeben, das soziale Netzwerk, auf dem fleißig Bilder und Videos geteilt werden, ist kein klassischer Recruiting-Kanal. Aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. Fakt ist: Instagram befindet sich nach wie vor im Aufwärtstrend und darf 2018 auf keinen Fall vernachlässigt werden, wenn es um das Thema Social Media Recruiting geht. Denn während Facebook-Nutzer zunehmend unzufrieden mit dem Medium sind, entwickelt sich Instagram immer mehr zu einer echten Alternative. Doch wie schafft man es als Recruiter, hierüber potenzielle Bewerber anzusprechen? Und was muss man dabei beachten?

Employer Branding via Instagram

Die meisten Unternehmen, die ein Instagram-Profil anlegen und regelmäßig Fotos und Videos hochladen, tun dies entweder nur aus Marketing-Gründen oder aber auch, weil sie eine Arbeitgebermarke aufbauen wollen. Das sogenannte Personal Branding ist mittlerweile jedem HR-Mitarbeiter ein Begriff – vor allem dann, wenn man beabsichtigt, junge Talente über soziale Medien anzusprechen.

Instagram eignet sich hierfür hervorragend, denn über Bilder und Videos lassen sich hervorragend Emotionen transportieren – und das wiederum spricht die Konsumenten im besonderen Maße an. Hinzu kommt außerdem, dass Instagram vorrangig über das Smartphone genutzt wird. Das Display-Format des Endgerätes garantiert, dass sich der Nutzer ausschließlich auf den jeweiligen Inhalt konzentriert und nicht von Werbung und anderem Content in den Sidebars abgelenkt wird.

Diese Instagram-Features und andere Aspekte sind Ihnen dabei behilflich, eine Arbeitgebermarke aufzubauen:

  • Gesponserte Beiträge
  • Hochwertige Fotos von Produkten (gern auch als Bildergalerie angelegt)
  • (weniger hochwertige) Fotos vom Team, von Events, etc.
  • Zusammenarbeit mit Influencern (Influencer Marketing)
  • gezielter Einsatz von Videos und Instagram Stories (dazu weiter unten mehr)

Active Sourcing via Instagram

Instagram ist ein soziales Netzwerk, das vorrangig für private Belange genutzt wird. Das wiederum bedeutet für Sie als Recruiter, dass es Ihnen nicht einfach gestattet ist, Nutzer anzuschreiben und auf offene Stellen in Ihrem Unternehmen aufmerksam zu machen. Sowohl der Schutz der Privatsphäre als auch der Datenschutz ziehen hier eindeutige Grenzen, die respektiert werden müssen.

Um Instagram dennoch zu einem Recruiting-Kanal zu machen, können Sie die Ansprache der Talente auch sehr viel allgemeiner gestalten und offene Stellen über entsprechende Postings zu bewerben. Hierbei gilt es jedoch, ein paar „Spielregeln“ zu beachten. Denn anders als bei Facebook und Twitter reicht es auf Instagram nicht, einfach nur einen Link zur Karriere-Seite zu teilen.

Das soziale Netzwerk ist sehr visuell ausgerichtet. Nutzer bevorzugen eine ästhetische Bildsprache und eine kreative Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen. Storytelling ist beispielsweise ein Ansatz, der sich in letzter Zeit bewährt hat und auch Recruitern zahlreiche Möglichkeiten bietet.

Beispiel: Stellen Sie in einer Video-Reihe (oder in den Instagram Stories) die verschiedenen Berufsbilder vor, die im Unternehmen XY zu finden sind. Dabei sollten die Angestellten selbst zu Wort kommen und die Möglichkeit erhalten, den Zuschauer einen Einblick in den beruflichen Alltag zu gewähren.

Der Einsatz der Instagram Stories

Rund 300 Millionen Nutzer weltweit schauen sich täglich die Instagram Stories an (Quelle). Auch hier in Deutschland hat sich das Format seit seiner Einführung im Sommer 2016 längst etabliert und stetig weiterentwickelt. Wer Instagram für Marketing und/oder Personalbeschaffung nutzen möchte, darf sich diesem Feature nicht mehr verschließen.

Vor allem der Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens, das Begleiten verschiedener Prozesse und Mitarbeiter-Portraits eignen sich hervorragend für das Employer Branding und somit letztlich auch für das Recruiting.

Außerdem können Sie natürlich auch direkt auf offene Stellen verweisen und den Link zum Bewerbungsformular bereitstellen. Achten Sie dann jedoch unbedingt auf eine möglichst gut optimierte Mobile Candidate Journey.

Personalbeschaffung über Instagram: Schwierig, aber nicht unmöglich

Instagram ist nicht der „typische Ort“, an dem Menschen über ihre Karriere oder den nächsten Job nachdenken. Darum etabliert sich das Medium verhältnismäßig langsam als Recruiting-Kanal. Trotzdem kann beobachtet werden, dass immer mehr Unternehmen Instagram nicht mehr nur als reinen Marketing-Kanal betrachten, sondern darüber auch potenzielle neue Mitarbeiter ansprechen wollen.

Hierbei ist es wichtig, stets die „Eigenarten“ von Instagram im Hinterkopf zu behalten und nicht einfach die Facebook-Strategie zu übertragen. Die Nutzer der Bilderplattform mögen es kreativ und optisch ansprechend. Wichtig ist auch die Bindung zwischen Unternehmen und potenziellem neuen Mitarbeiter.


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